Citizen Science Projekte zum Mitmachen
Citizen Science ist ein breites Feld, in dem es Projekte aus verschiedenen Disziplinen gibt. Gemeinsam haben sie, dass sie Personen in die Forschung einbeziehen, die nicht hauptberuflich forschen. Citizen Science Projekte werden häufig anhand einer Einteilung, die Rick Bonney von der Cornell University gemacht hat, unterschieden. Er spricht von «contributory», «collaborative» und «co-created projects». Gemeint ist damit, dass Projekte auf unterschiedliche Formen der Beteiligung setzen. In contributory projects steht im Vordergrund, dass Bürger*innen zu einem bereits definierten Projekt beitragen, indem sie beispielsweise Daten sammeln. Am anderen Ende des Spektrums, in «co-created projects», werden Projekte von Anfang an gemeinsam geplant und definiert, insbesondere bei der Formulierung der Fragestellung und des der Frage zugrundeliegenden Problems.
Die PWA möchte besonders Projekte fördern, die co-created sind. Wir sehen aber jede Initiative, die Bürger*innen aktiv in Forschung einbezieht, als einen wichtigen Schritt in die Richtung der Etablierung von partizipativen Ansätzen in der Forschung. Wir möchten hier eine Übersicht von Projekten anbieten, die in Zürich angesiedelt sind und/oder einen Zürich-Bezug haben. Die Projekte sind auf unterschiedlichen Punkten auf dem Spektrum von contributory, collaborative und co-created angesiedelt; alle setzen in der einen oder anderen Form auf die Beteiligung von Bürger*innen.
Eine umfassende Auflistung von Citizen Science-Projekten in der Schweiz stellt Schweiz forscht hier zur Verfügung!
An diesen Projekten kann man sich online beteiligen
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Johann Rudolf Rahn (1841–1912) gilt als Vater der Schweizer Kunstgeschichte und Denkmalpflege. Im Bestand der Zentralbibliothek Zürich befinden sich 10'000 Briefe von Rahn, die wir digitalisiert und auf e-manuscripta.ch veröffentlicht haben. Zehn Jahre nach der grossen Retrospektive zum 100. Todesjahr von Rahn können Sie im Rahmen des Projekts «Heute komme ich mit mehreren Anliegen» – Rahn transkribieren mit uns zusammen die Briefe im Transkriptionstool von e-manuscripta transkribieren und edieren. Am Ende veröffentlichen wir Ihre Arbeiten online auf der Plattform. |
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In den Vereinigten Herbarien der Universität und ETH Zürich liegen 2.8 Millionen Belege von Pflanzen und Moosen! Die Datenbank soll digital erfasst werden. Bürger*innen können sich bei der Transkription und Georeferenzierung von Belegen beteiligen. Zur Mitarbeit anmelden können Sie sich hier. Wer sich angemeldet und einen Account bekommen hat, kann auf eine PDF-Datei zugreifen, in der beschrieben wird, wie das das Portal zu bedienen ist. |
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Das Bildarchiv der ETH-Bibliothek verfügt über umfangreiche Bildbestände. Über das Crowdsourcing Portal finden Sie Informationen über die Möglichkeiten zur Bestimmung und Georeferenzierung von Bildern. Freiwillige werden regelmässig zu Veranstaltungen auch offline eingeladen. |
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Das Projekt «Crowdwater» wird vom Schweizer Nationalfond gefördert und ist am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jan Seibert am Geographischen Institut angesiedelt. In diesem Projekt können Bürger*innen hydrologische Daten mittels einer App sammeln. Auch ein Spiel bietet Crowdwater an. Alle Informationen befinden sich hier. |
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«Mitrends» ist ein Kooperationsprojekt des Universitätsspitals Zürich, der Berner Fachhochschule und der MIDATA Genossenschaft. Die Studie verfolgt den Zweck, Neues über die Symptome und körperlichen Einschränkungen bei Patient*innen mit Multipler Sklerose (MS) herauszufinden. |
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Das Citizen Science Projekt «Älterwerden» untersucht unterschiedliche Biografien aus der Deutschschweiz. Wie kommen lange, auch ausserhäuslich engagierte Lebensläufe zustande? Wie sieht der Alltag von engagierten Personen mit 70, 75 aus und welche Bedingungen haben sie darin unterstützt, zu werden, wer sie heute sind? Gültige Antworten auf diese Frage sind im demografischen Wandel sehr wichtig, weil schon die heute Dreissigjährigen Anhaltspunkte brauchen, um ihre ausgedehnten Lebensentwürfe anders zu gestalten als ihre Eltern. |
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Für Lehrpersonen an Gymnasien und weiterführenden Schulen bieten wir im Rahmen des Projekts «Schul(zeit)reisen» Arbeitsmaterialien zur Ergänzung oder Vertiefung des Unterrichts an. Die einzelnen didaktischen Einheiten stellen jeweils originale Dokumente aus den Spezialsammlungen der Zentralbibliothek Zürich in den Mittelpunkt. Zukünftig laden wir auch die Lehrpersonen dazu ein, dieses reichhaltige Quellenmaterial für den Unterricht aufzubereiten. |
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Im Projekt«Prachtsatlanten – alte Landkarten georeferenzieren» sind sie eingeladen, über 2900 digitalisierte Karten aus alten Atlanten online geographisch zu verorten. Sie tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, einen Kartenschatz aus dem 15.-17. Jahrhundert zu heben, indem Sie ihn leichter lesbar und vergleichbar machen. Die Georeferenzierung auf der Webplattform Old Maps Online ist intuitiv und meist einfach. Auf besonders Interessierte warten aber auch einige herausfordernde Knacknüsse. |
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Von Aberli bis Zoller. Erschliessen Sie die Geschichte von 258 älteren Zürcher Geschlechtern! Das «Promptuarium genealogicum» von Carl Keller-Escher (1851-1916) gehört zu den wichtigsten handschriftlichen Quellen der älteren Zürcher Familienforschung. Die sieben umfangreichen Bände sind in der Zentralbibliothek Zürich digitalisiert und vollständig auf e-manuscripta publiziert. Transkribieren Sie im Rahmen des Citizen-Science-Projekts «Zürcher Familiengeschichte» dieses genealogische Grundlagenwerk. |
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Was sehen, hören oder riechen wir, wenn wir unsere alltägliche Umgebung wahrnehmen, wie erleben wir unsere unmittelbare Umwelt?
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Von der PWA geförderte Projekte
Neben diesen Projekten gibt es partizipative Initiativen, die sich entweder an eine bestimmte Personengruppe wenden und/oder sich in einer Entwicklungsphase befinden und offline stattfinden. Eine ausführlichere Übersicht über solche Projekte, welche wir mit einem Seed Grant gefördert haben, ist hier verfügbar.